Kürzlich wurde beispielsweise auch ein Kommentar gelöscht, der nachfragte, ob es sich bei der Frage nicht um ein Doppel zu einer anderen Frage handle, wobei die Frage verlinkt wurde. Dieser Kommentar wurde von anderen entsprechend bewertet, was als Anhaltspunkt dafür dienen konnte, dass entweder die Unterschiede klarer hervorzuheben gewesen wären oder aber es sich doch um ein Doppel handelte. Stattdessen wurde der Kommentar vom Fragesteller gelöscht und die aufgrund dieses Kommentars und der gegebenen Zustimmung erfolgte Schließung lediglich zurückgenommen.
Ein solches Vorgehen halte ich für unglücklich. Gerade der kommentierte sollte Kommentare eigentlich nur dann löschen, wenn er inhaltlich darauf eingegangen ist. Wobei auch danach der/die Kommentar(e) noch eine gewisse Zeit stehen bleiben sollte, damit eine weitere Erwiderung möglich und so die Handlungskette nachvollziehbar ist. Das Mindeste wäre etwas wie: »Ich bin aus dem Grund … aber trotzdem der Meinung, dass … und werde deshalb …« einige Zeit – in der Regel einige Tage – stehen zu lassen, bevor in solchen Fällen der Ablehnung die Löschung erfolgt.
Im konkreten Fall war besonders unglücklich, dass nach der Löschung der Eindruck entstehen konnte, die Schließung des vermeintlichen Doppels wäre eine vollkommen überraschende, einsame Entscheidung gewesen, während der gelöschte Kommentar deutlich zeigte, dass die Schließung nach einer gewissen Karenzzeit mit Unterstützung durch andere erfolgte.
Manchmal spielt es sicher auch eine Rolle, wer die Kommentare löscht. Auch das ist Teil der Abwägung bei der Löschung von Kommentaren. Während ich manchmal als Unbeteiligter leicht etwas löschen kann und die Löschung dann auf große Akzeptanz stößt, kann es im anderen Fall besser sein, sich als Unbeteiligter aus der Sache heraus zu halten. Umgekehrt kann, wenn ich als Beteiligter Kommentare lösche, auch – trotz bester Absicht – der ungute Eindruck entstehen, ich würde schlicht unliebsame Kommentare löschen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt und man muss sich klar sein, dass man es nicht immer allen Recht machen kann.