Hallo, bei einem Dokument mit vielen Seiten verschwindet durch die Bindung ein Teil des innenliegenden Randes und manchmal sogar des Textes. Mit der Bindekorrektur kann ich das anpassen. Wie groß jedoch die Bindekorrektur ausfallen muß, bleibt für mich noch ein Rätsel. Gibt es hierfür ein Richtwert? gefragt 06 Sep '14, 17:37 Tischa |
Die Bindekorrektur sollte natürlich so groß sein, wie der Verlust durch die Bindung. Anders gesagt, schlage eine Buch im entsprechenden Format auf, messe wie groß die sichtbare Doppelseite ist, dividiere den Wert durch 2 und ziehe das Ergebnis von der Breite des Buchblocks ab. Das ist die Bindekorrektur für das entsprechende Buch. Dabei ist der Wert, den man für ein neues Dokument zu wählen hat, sowohl von der Dicke des Buches als auch von der Art der Bindung ab. Bei Büchern, die ganz klassisch in Fadenbindung aus Signaturen entstehen, wird man in der Regel weniger Bindekorrektur benötigen als für ein Buch in mäßiger Leimbindung aus dem Copyshop. Bei letzterem wird man eine sehr starke Abhängigkeit von der Dicke des Buchs habe, bei ersterem eine deutlich geringere. In der KOMA-Script-Anleitung heißt es dazu:
Ich glaube der KOMA-Script-Autor hat auf eine ähnliche Frage mal zwei Hinweise für den unteren Wert der Bindekorrektur gegeben, die sinngemäß lauteten:
Ich habe das zweite Verfahren gerade mal bei zwei Büchern ausprobiert. Bei einem Buch mit Falz, steckte das Blatt erstaunlicherweise genau bis zur Falz im Buch. Bei einem deutlich dickeren Buch ohne Falz, ging es beim ersten Versuch viel zu weit ins Buch, beim zweiten Versuch nicht weit genug. Leider finde ich nicht mehr, wo das geschrieben wurde. Und wie gesagt, geben beide Verfahren nur den absoluten unteren Wert für die Bindekorrektur an. Meist wird man etwas mehr angeben müssen. Tatsächlich wird sich der korrekte Wert für die Bindekorrektur im Laufe des Lebens eines Buches sogar verändern. Ein neues Buch schlägt meist sehr viel schlechter auf. Ich habe beispielsweise ein dickes Buch mit Klaviernoten. Als es neu war, ging auf allen Seiten min. 2 cm von der sichtbaren Seite verloren. Allerdings hieß es in der Anleitung zu dem Buch, dass die Klebebindung es verträgt, wenn man das Buch regelrecht in der Bindung aufknickt. Das habe ich mehrfach gemacht und in Folge der ausführlichen Verwendung gehen jetzt auf jeder Seite nur noch ca. 3–5 mm durch die Bindung verloren. Man kann daran sogar erkenne, welche Stücke ich nicht mag … Natürlich kann man im Laufe der Lebensdauer eines Buchs die Bindekorrektur nicht mehr ändern. Also ist der Wert, den man wählt ohnehin immer ein Kompromiss. beantwortet 06 Sep '14, 18:18 gast3 Das habe ich schon befürchtet. Ich hoffte auf einen Richt- bzw. Erfahrungswert. Ich weiß, dass dies von sehr vielen Faktoren abhängig ist (Art der Bindung, Papierdicke etc.), allerdings wäre es schon hilfreich einige Annäherungswerte zu sammeln, da ich es ungemein umständlich halte die Bindungskorrektur erst am Ende festzulegen. Auch wenn der Wert dann vielleicht nicht exakt ist, ist es m.E. unsinnig und unpraktisch im quasi Probedruck-Verfahren den Bindungswert zu messen. Bei vielen Buchseiten ist das nicht nur teuer, sondern auch umweltschädlich.
(06 Sep '14, 18:26)
Tischa
@Tischa: Du musst auf alle Fälle wissen, wie das Buch gebunden wird und wie dick es wird. Sonst kann man kaum etwas dazu sagen. Am besten nimmst Du ein ähnlich dickes Buch desselben Verlags, das auf möglichst ähnlichem Papier gedruckt ist und bestimmst damit den Wert. Falls das Buch eine Falz hat, ist das der untere Wert. In der Regel wirst Du einen etwas höheren Wert benötigen. Siehe dazu auch mein Hinweis, wie man es ausmessen kann. Eine konkretere Faustregel, die sowohl für Spiralbindung von 10 Seiten als auch für Fadenbindung von 1000 Seiten gilt, kann es nicht geben.
(06 Sep '14, 18:38)
gast3
@Iljon Tichy Ja, schade. Bevor das Buch editiert wird, muss das Prüfungsexemplar aber erstmal raus.;-) Ich werd mal schauen, ob ich einen Copy-Shop meines Vertrauens finde, der das für seine Druckverfahren weiß. Allerdings glaube ich nicht, dass die Gängigen sich mit so etwas auskennen.
(06 Sep '14, 18:44)
Tischa
@Tischa Zu meiner Zeit hatten Copy-Shops meist das eine oder andere von ihnen gebundene Buch da. Lass Dir eines zeigen und schätze dann gut … Am Ende wirst Du selten den optimalen Wert treffen. Nach dem 10. Buch wirst Du denken, Du wüsstest nun, wie es geht. Beim 11. Buch wird dann irgend etwas ganz anders laufen und Du wirst wieder daneben liegen …
(06 Sep '14, 18:58)
gast3
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